Bruno Brehms wohl größter, intensivster und stark autobiographischer Roman spannt den Bogen von der österreichisch-ungarischen Monarchie vor dem Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Ich-Erzähler berichtet hautnah aus der Endphase der Kaiserzeit, von schwelenden sozialen Konflikten, allgemeiner Ziellosigkeit und erdrückenden gesellschaftlichen Konventionen – und doch auch, in der Rückschau nach Weltkrieg und Zusammenbruch, vom wehmütigen Blick auf das für immer Vergangene.
"Man glaubt nicht, dass es einmal so schön gewesen sein kann auf der Welt", spricht eine alte Frau gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im slowakischen, einst königlich-ungarischen Kaschau zum Protagonisten – ein Sinnbild für jenes verborgene Europa der einfachen Leute, die innerhalb nur eines halben Jahrhunderts durch so viele Staaten, Kriege, Revolutionen und anderes Leid gingen und doch immer auch genügend kleine Freuden zum Weiterleben fanden.