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Jugend ohne Gott

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Auf meinem Tische stehen Blumen. Lieblich. Ein Geschenk meiner braven Hausfrau, denn

heute ist mein Geburtstag.

Aber ich brauche den Tisch und rücke die Blumen beiseite und auch den Brief meiner alten

Eltern. Meine Mutter schrieb: »Zu Deinem vierunddreißigsten Geburtstage wünsche ich Dir,

mein liebes Kind, das Allerbeste. Gott, der Allmächtige, gebe Dir Gesundheit, Glück und

Zufriedenheit!« Und mein Vater schrieb: »Zu Deinem vierunddreißigsten Geburtstage, mein

lieber Sohn, wünsche ich Dir alles Gute. Gott, der Allmächtige, gebe Dir Glück, Zufriedenheit

und Gesundheit!«

Glück kann man immer brauchen, denke ich mir, und gesund bist du auch, gottlob! Ich klopfe

auf Holz. Aber zufrieden? Nein, zufrieden bin ich eigentlich nicht. Doch das ist ja schließlich

niemand. Ich setze mich an den Tisch, entkorke eine rote Tinte, mach mir dabei die Finger

tintig und ärgere mich darüber. Man sollt endlich mal eine Tinte erfinden, mit der man sich

unmöglich tintig machen kann!

Nein, zufrieden bin ich wahrlich nicht.