Der Schatten über Waldkogel : Toni der Hüttenwirt 539 – Heimatroman

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.

"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Es war ein sonniger Morgen. Ein warmer leichter Wind kräuselte die Wasseroberfläche des Bergsees. Vinzenzia Gräfin von Teufen–Thurmann, von allen in Waldkogel Zensi gerufen, stand auf dem Badesteg des Bergsees und fütterte zwei Wildenten, die sich seit kurzer Zeit im Schilf eingefunden hatten. Dass dort Wildenten nisteten, war seit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen. Zensi freute sich darüber. Als sie damals als ganz junges Madl ins Schloss gekommen war, waren sie zahlreich gewesen. Sie war als Kindermädchen eingestellt worden vom alten Grafen. Später erfuhr sie, dass Ferdinand Graf vom Teufen-Thurmann ihr Großvater und seine Frau Wilhelmine ihre Großmutter gewesen war, Tochter des Barons von Lohe. Zensi hatte längst mit der lange vor ihr verschwiegenen Familiengeschichte ihren Frieden gemacht. Tassilo, ihr Cousin kam. Er stellte sich neben sie, lächelte vor sich hin. »Ich freue mich genau so wie du, dass sie sich wieder angesiedelt haben. Mei, da kommen mir Erinnerungen«, sagte Tassilo. Zensi erinnerte sich ebenso, wie sie damals als Kindermädchen jeden Tag mit Tassilo zum Ufer gegangen war, um die wilden Stockenten zu füttern. Der kleine Graf hatte ihnen Namen gegeben und weigerte sich, Entenbraten zu essen, als der Koch sie im Herbst nach der Jagdsaison auf den Tisch brachte. Tassilo war damals eisern gewesen und hatte lieber gehungert. Zensi hielt Tassilo die Tüte mit dem Futter hin. »Oh, wo hast du das Futter her? Früher gab es nur trockene Brotreste.«