Kleine Frauen gehört zu den berührendsten und dauerhaft beliebtesten Werken der Weltliteratur. Die Geschichten um die Schwestern March begeistern seit Generationen Leserinnen und Leser aller Altersgruppen – nicht nur wegen der warmherzigen Erzählweise, sondern auch wegen der zeitlosen Themen: Familie, Erwachsenwerden, Selbstverwirklichung und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. In einem Ton zwischen Heiterkeit und Ernsthaftigkeit fängt Alcott die kleinen und großen Kämpfe des Alltags mit großer Sensibilität ein. Die Figuren ihrer Romane sind so lebendig gezeichnet, dass sie über die Seiten hinaus wirken – als Freundinnen, Weggefährtinnen und Spiegel unserer eigenen Wünsche und Zweifel.
Diese Ausgabe enthält alle vier Romane der Reihe: Betty und ihre Schwestern (Little Women), Gute Frauen (Good Wives), Kleine Männer (Little Men) und Jo und ihre Söhne (Jo's Boys). Im Mittelpunkt der ersten beiden Bände stehen die vier March-Schwestern – Meg, Jo, Betty und Amy –, die mit ihrer Mutter in Neuengland leben, während ihr Vater im Krieg dient. Jede der Schwestern hat einen eigenen Charakter und eigene Träume: Meg sehnt sich nach einem ruhigen, bürgerlichen Leben, Jo will Schriftstellerin werden und lehnt traditionelle Rollenbilder ab, Betty ist die stille Seele der Familie, und Amy träumt von Kunst und gesellschaftlichem Glanz. Alcott zeichnet diese Figuren mit Wärme und Klarheit und zeigt, wie sie ihre Kindheit hinter sich lassen und als junge Frauen ihren Weg in einer sich wandelnden Welt suchen.
Die Erzählung verfolgt das Heranwachsen der Schwestern, ihre Konflikte und Versöhnungen, ihre kleinen Abenteuer, tiefen Verluste und ersten romantischen Begegnungen. Dabei lernen die Mädchen durch eigene Fehler, durch Rückschläge, durch Krankheit und durch die tägliche Herausforderung, ihren Platz in einer von Wandel geprägten Welt zu finden. Neben der Familie March treten auch weitere zentrale Figuren auf, etwa der wohlhabende Nachbarsjunge Laurie, der eine enge Freundschaft mit Jo pflegt, sowie seine Großvater, der den Schwestern väterliche Unterstützung bietet.
In Gute Frauen wird der Weg der Schwestern weiterverfolgt, nun als junge Erwachsene mit neuen Herausforderungen, Beziehungen und Entscheidungen. Die Geschichten entwickeln sich entlang realer emotionaler Konflikte und Lebensfragen, ohne je ins Sentimentale abzugleiten. In den beiden späteren Bänden, Kleine Männer und Jo und ihre Söhne, weitet sich der Blick: Jo, inzwischen erwachsen, betreibt eine Schule für Jungen, in der Fragen von Bildung, sozialem Zusammenhalt und Verantwortung neu verhandelt werden.
Was Kleine Frauen so zeitlos macht, ist die liebevolle Darstellung eines Alltags, der trotz seiner historischen Verortung erstaunlich modern wirkt. Themen wie Selbstverwirklichung, Geschlechterrollen und familiärer Zusammenhalt sind heute ebenso aktuell wie zu Alcotts Zeiten. Die Bücher schildern das Leben in einem amerikanischen Haus während und nach dem Bürgerkrieg, mit all seinen Hoffnungen, Ängsten und Möglichkeiten – ein Ort, der zur literarischen Heimat für Millionen geworden ist. Die March-Schwestern sind längst zu Identifikationsfiguren geworden, deren Mut, Humor und Menschlichkeit bis heute berühren.
