Weder in statistischen JahrbĂŒchern noch in wissenschaftlichen Veröffentlichungen der DDR findet man Angaben zu den Selbstmorden im Land. Selbsttötungen wurden als alleiniges Produkt der Menschenfeindlichkeit des Kapitalismus und als Widerspruch zu den gesellschaftlichen Bedingungen und unpassend zum sozialistischen Menschenbild gesehen. Hans Girod hat sich fach- und sachkundig dieses Themas angenommen, gibt erstmals eine Ăbersicht und zeigt an mehreren Fallbeispielen, von der spektakulĂ€ren Selbstverbrennung des Pfarrers BrĂŒsewitz bis zum Verzweiflungssprung einer Studentin vom Berliner MĂŒggelturm, daĂ der Suizid auch im Sozialismus als individuelle Konfliktlösung galt. Der Autor widmet sich besonders auch den Motiven, die es in der DDR gab.
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